D. Dr. Otto Beuttenmüller
1901 - 1999
D Dr. rer. pol. Otto Karl Julius Beuttenmüller, Volkswirt, Familien- und Heimatforscher,
* Bretten 1.4.1901, † Bretten 1.7.1999; S.d. Ernst Joseph Eckard Beuttenmüller, Fabrikant in Bretten, u.d Marargete Auguste Dietze;
Goldene Gedenkmünze mit dem Bildnis Melanchthons und Ehrenurkunde (1960), Ehrendoktorwürde der theologischen Fakultät der Universität Heidelberg (1961), Ehrenbürger von Bretten (1986), Bundesverdienstkreuz, Nebeniusmedaille der Industrie- und Handelskammer, Ehrenmitglied des Landesvereins Badische Heimat
Mitglied: 1924 bis 1999 ♦ Ehrenmitglied: 1971
Otto Beuttenmüller wurde als Sohn des Fabrikanten Ernst Beuttenmüller (1864–1940) und dessen Frau Auguste (1874–1918) geboren. Die Familie stammte aus dem schwäbischen Beihingen und hatte in Bretten einen metallverarbeitenden Betrieb eröffnet. Sein Vater war in der Heimatpflege engagiert und kümmerte sich um das Georg-Wörner-Museum, heute ein Teil des Brettener Stadtmuseums.
Sohn Otto besuchte die Volks- und Realschule in Bretten sowie die Oberrealschule in Bruchsal und studierte von 1919 bis 1925 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und an der Technischen Universität München Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Er wurde 1927 über das Volksvermögen und dessen statistische Erfassung zum Dr. rer. pol. promoviert. Nach seinem Studium kehrte er nach Bretten zurück.
Jahrzehntelang leitete er mit seinem Bruder Hermann Beuttenmüller das Brettener Familienunternehmen.
Sein größtes Arbeitsgebiet war die Genealogie. 1924 trat er dem Verein für Württembergische Volkskunde bei. Er veröffentlichte zahlreiche Publikationen über die Stammfolge zahlreicher Familien, darunter Wörner, Scheifele, Paravicini, Ammann, Egetmeyer, Fresenius, Autenrieth und Zipperer. Auch die Geschichte zahlreicher Familienstiftungen hatte er erforscht. Über 20 Jahre lang war er Schatzmeister des Dachverbands Deutsche Arbeitsgemeinschaft genealogischer Verbände mit Sitz in Stuttgart. Der Dachverband veröffentlichte anlässlich Beuttenmüllers 80. Geburtstages die Ahnenliste des Jubilars zu zehn Generationen in den "Hessischen Ahnenlisten".
Darüber hinaus betreute er über ein halbes Jahrhundert lang ehrenamtlich die Bibliothek des Melanchthonhauses. Mit seinem Sinn für Systematik brachte er Ordnung in die großen Melanchthon-Sammlungen in Bretten und Nürnberg. Als Abschluss dieser Tätigkeiten veröffentlichte er die Bibliografie der Schriften Philipp Melanchthons, die in der Fachwelt auf große Resonanz stieß. Für sein "Vorläufiges Verzeichnis der Melanchthondrucke des 16. Jahrhunderts" wurde er 1960 von der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg mit dem Ehrendoktortitel ausgezeichnet.
Beuttenmüller engagierte sich außerdem in der Denkmalpflege und der Heimatkunde im Kraichgau. Er wirkte selbst bei der Bergung zahlreicher Bodenfunde mit. Bis zur Auflösung des Bezirksamts Bretten war er ehrenamtlicher Bezirks-Denkmalpfleger. Außerdem hat er selbst auch zahlreiche Bücher über Bretten verfasst, darunter eines über den geistigen Urheber des Melanchthonhauses, Nikolaus Müller und über die evangelische Kirche in Bretten. Zudem erstellte er ein alphabetisches Bürgerregister der Stadt in der Zeit von 1688 bis 1837. Zahlreiche Aufsätze erschienen in der ehemaligen Heimatbeilage Pfeifferturm oder in Brettener Jahrbüchern.
Für den Landesverein Badische Heimat erstellte er ein Gesamtinhaltsverzeichnis der Schriften "Badische Heimat", "Mein Heimatland", "Ekkhart-Jahrbuch" und "Vom Bodensee zum Main" der Jahrgänge 1914 bis 1970, das 1971 erschien.
Quellen:
(1) Text aus Seite „Otto Beuttenmüller“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 5. Mai 2019, 16:38 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Otto_Beuttenm%C3%BCller&oldid=188262476 (Abgerufen: 14. September 2019, 08:11 UTC) - dort "Verein für württembergische Volkskunde" (sic!).
(2) Stadtwiki Karlsruhe-Bearbeiter. Otto Beuttenmüller [Internet]. Stadtwiki Karlsruhe, ; 15. Jul. 2014, 19:08 UTC [zitiert am 25. Sep. 2019]. Verfügbar unter: https://ka.stadtwiki.net/w/index.php?title=Otto_Beuttenm%C3%BCller&oldid=486417. - dort "Ehrenmitglied des Vereins für Württembergische Volkskunde (1971)" (sic!)
(3) Photo aus: Badische Heimat 1/2017, S. 60
(4) Ahnenkarte AK706 vom 15.3.1924 in Bestand Vereinsarchiv K40/11a.
(5) Karte 'Beuttenmüller Ernst Josef Edmund 1864.pdf' vom 15.3.1924 in Bestand Vereinsarchiv K40/11b
(6) Normdaten GND/104803533
Verweise:
(a) Mitteilungen der D. Dr. Otto-Beuttenmüller-Bibliothek der Stadt Bretten, Heft 1, Jahrgang 1, September 1998, S.4
(b) Ludwig Vögely: D. Dr. Otto Beuttenmüller – unser Ehrenmitglied, Wissenschaftler und Heimatforscher 80 Jahre in Ekkhart. Jahrbuch für den Oberrhein 1982, Seite 191 f.
(c) Thomas Held, Aus den Vereinsakten 1920 bis 2020, Digitale Beilage zu Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde, Band 38 (2020), in: swdb38-01.vfkbw.de