Im 19. Jahrhundert entstanden aus frommen religiösen Strömungen in Württemberg die sogenannten "Templer".  1868 wanderten die ersten Mitglieder nach Palästina aus, wo mehrere Siedlungen entstanden, die bis 1939 bestanden, als die Einwohner interniert und 1941 nach Australien deportiert wurden. Die Siedler behielten ihre bisherige Staatsbürgerschaft und waren darauf bedacht, dass ihre Kinde eine höhere Schulbildung und ein Studium in Württemberg absolvierten. In ihrer am Historischen Institut der Universität Stuttgart entstandenen und 2022 veröffentlichten Disseration Stuttgarter Know-how im Heiligen Land : eine verflechtungsgeschichtliche Untersuchung des württembergischen Beitrags zur Entwicklung Palästinas untersucht Dr. Michèle Wrobel die Lebensgeschichte von drei markanten Persönlichkeiten (Theodor Sandel, Gustav Bauernfeind und Gottlieb Schumacher) der Templer, die alle drei am Polytechnikum Stuttgart (Vorläufer der Universität Stuttgart) ihr "Know-how" erwarben und im Heiligen Land einsetzten.