Nach Gründung der Universität Tübingen 1477 haben im Laufe der Jahrhunderte vermögende Württemberger Stiftungen errichtet, um durch Stipendienvergabe insbesondere Familienangehörigen ein Studium in Tübingen zu ermöglichen. Die Berechtigung für solche Stipendien wurden durch eingereichte Genealogien belegt, Im Laufe der Zeit sammelten sich zahlreiche Unterlagen bei den jeweiligen Stiftungsverwaltungen an.
Johann Jacob Moser brachte 1732 und 1783 erste Übersichten über bestehende Stiftungen heraus. Einige verweise Verweise sind auch in "Johann Jacob Mosers Genealogische Nachrichten, von seiner eigenen, auch vilen anderen angesehenen Würtembergischen, theils auch fremden Familien" enthalten, in zweiter Auflage 1756 erschienen. Es folgt 1789 eine Stiftungsübersicht von Johann Christoph Klemm. Christoph Ferdinand von Spittler veröffentlichte 1818 eine ausführliche Beschreibung der Varenbüler-Jäger'schen Stiftung.
Der genealogisch interessierte Finanzrat Ferdinand Friedrich Faber (1789-1858, Biographie) begann eine wesentlich umfangreichere Sammlung der berechtigten Familien ("Die Württembergischen Familien=Stiftungen nebst genealogischen Nachrichten über die zu denselben berechtigten Familien, eine Sammlung von Ferd. Fried. Faber, Finanzrath in Stuttgart"). Ein erstes Heft (Broll'sche und Heß-Dörtenbach'sche Stiftung) erschien 1843 ("Herausgegeben von Heinr. Albr. Memminger, Diak. in Pfullingen. Reutlingen, Druck und Verlag von Enßlin & Laiblin 1843."). Nach einer Pause erschienen ("herausgegeben von Ferd. Fried. Faber, Finanzrath in Stuttgart. Verlag von Franz Köhler in Stuttgart") ab 1852 in rascher Folge ein zweites und drittes Heft (Fikler'sche Stiftung), eine zweite Auflage des ersten Heftes und schließlich bis 1858 insgesamt 24 Hefte mit 105 Stiftungen. Material für weitere 43 Stiftungen blieb zunächst unveröffentlicht.
Der 1920 gegründete Verein für Württembergische Familienkunde brachte 1922 ein Namensregister ("Namensregister zu den Württembergischen Familien=Stiftungen von Ferd. Fried. Faber, Finanzrath in Stuttgart. Zusammengestellt von Prof. Max Cramer, Heilbronn a.N. Herausgegeben vom Verein für Württembergische Familienkunde in Stuttgart. Stuttgart, Kommissions-Verlag von K. Ad. Emil Müller 1922.") und begann mit einem Nachtrag ("Nachtrag zu Ferd. Fried. Faber's Württembergischen Familien=Stiftungen (die Stiftungen 106 bis 148 enthaltend). Herausgegeben vom Verein für Württembergische Familienkunde Stuttgart"), 1926 erschien (im "Verlag von K. Ad. Emil Müller in Stuttgart") ein erstes Heft (Stiftungen 106-114), 1938 (im "Kommissions-Verlag von Adolf Bonz & Comp,, Stuttgart") ein zweites Heft (Stiftungen 115-125) und dann 1940 eine zweite Auflage des Namensregisters ("Verlag von Adolf Bonz u. Cie Stuttgart") sowie 1940/1941 ein Neudruck der Hefte 1-24 (Stiftungen 1-105) mit handschriftlichen Berichtigungen von Pfarrer Adolf Rentschler in Möglingen (als Doppelhefte).
Als Verein für Familien- und Wappenkunde in Württemberg und Baden setzte der Verein 1964 die Reihe der Nachträge (mit Berichtigungen und Ergänzungen von D. Dr. Otto Beuttenmüller) mit einem dritten Heft (Stiftung 129) fort (Aegis-Verlag Ulm). Ein viertes Heft (Stiftung 126) folgte 1966 (C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1966), das fünfte Heft (Stiftung 127) 1976, sechstes Heft (Stiftung 128) 1978, siebtes Heft (Stiftungen 130-137) 1980, achtes Heft (Stiftung 138-142) 1987 und neuntes Heft (Stiftung 148) 2000. Nachdem das zehnte Heft (Stiftung 144) vom Autor 2011 herausgegeben wurde, brachte wieder der Verein 2014 das elfte Heft (Stiftung 147) heraus. Die verbliebenen Stiftungen 143, 145 und 146 harren noch der Veröffentlichung.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass zeitgleich zu Ferdinand Friedrich Faber sich weitere Autoren mit württembergischen Familienstiftungen befasst haben. Von Pfarrer Dr. Friedrich Heuglin erschien 1844 ein Heft über die Burckhardt-Bardili'sche Stiftung mit einer umfangreichen Genealogie. Pfarrer Ludwig Friedrich Staib veröffentlichte Regesten zu den Familienstiftung "in und außerhalb Württembergs", teilweise auch mit Genealogien und mit Bezügen zu dem Faber'schen Werk. Eine gängige Kurzbezeichnung lautet "Staib's StipendienBüchlein". Heft I erschien 1852 in erster Auflage und 1864 in zweiter Auflage, Heft II wurde 1853 gedruckt und Heft III erschien 1855. Ein Anhang 1 wurde 1856 herausgegeben, Anhang 2 erschien 1857, Anhang 3 folgte 1858 und schließlich erschien um 1860 ein Anhang 4.