Heinrich Mohr de Sylva stammte aus einer württembergischen Beamtenfamilie mit langen Berufslinien, die vorwiegend aus Juristen und Theologen bestand. Der Namenszusatz „de Sylva“ oder „vom Wald“ wurde von ihm von Jugend an zusätzlich wieder im Namen geführt.
Neben seinem Beruf als Seelsorger war er lange Jahre Mitglied der Jugend-musikbewegung, die in den 1920iger und 1930iger Jahren von ihm mit großem Erfolg gepflegt wurde und unter seiner Leitung im Hohenloher Land florierte. Die Singbewegung wurde Teil der Jugendbewegung, die dann später den stark deutsch-nationalen-völkischen Werten anhing und antisemitisches Gedankengut pflegte.
Heinrich Mohr de Sylva schloss sich der Organisation der „Adler und Falken“ an, die als radikaler Flügel innerhalb der Deutschen Jugendbewegung galt. Ihr Begründer Wilhelm Kotzde-Kottenrodt (*1878, †1948), der für die „arische Erneuerung Deutschlands“ und gegen einen „artfremden Einfluss auf die deutsche Kultur“ eintrat, galt als ein Weggefährte Heinrich Mohrs.
Mit den Jahren entfernte sich Heinrich Mohr der Jugendbewegung insoweit – berufliche und familiäre Verpflichtungen trugen dazu bei ̶ dass ihn die Nazis als einen gehässigen Pfarrer der Bekennenden Kirche abtaten.