Australien und Deutschland zu Beginn der 1950er Jahre: Australien ein nahezu menschenleerer Kontinent, Deutschland leidet unter der Kriegszerstörung und einem enormen Zustrom von Flüchtlingen aus den ehemaligen Ostgebieten. Hier der Wunsch einer verstärkten Einwanderung aus einer geopolitischen Interessenslage heraus, da der Wunsch den Bevölkerungsdruck durch Abwanderung abzumildern. Die bevölkerungspolitischen Interessen beider Staaten liefen hier zusammen.
Die Auswanderung von Deutschen nach Australien sieben Jahre nach Kriegsende unterscheidet sich deutlich vom Migrationsgeschehen in andere überseeische Länder: nur mit Australien hatte die junge Bundesrepublik einen Vertrag zur Regulierung der Auswanderung abgeschlossen. Beide Seiten stritten lange und zäh über die Zusammensetzung der Auswanderergruppen. Die Auswanderung der Deutschen in den 1952er Jahren war schlussendlich ein Ergebnis staatlichen Handelns, ökonomische oder persönliche Aspekte, wie sie vielfach der Motor für Auswanderung waren, rückten dabei in den Hintergrund.