Samstag, 21. Januar 2012, 14 Uhr - Ausflug
Treffpunkt vor dem Mittnachtbau in Stuttgart, Kreuzung Königsstraße/Büchsenstraße/Schulstraße.
Im Jahr 2012 wollen wir uns mehrere historische Stuttgarter Kirchen mitsamt ihrer Umgebung ansehen. Wir beginnen mit der Stiftskirche, in der die Ahnengalerie der ersten württembergischen Grafen und die Epitaphien des Reformators Johannes Brenz und anderer Kirchen- und Staatsdienern erhalten sind.
Samstag, 4. Februar 2012, 14 Uhr
89. Jahresversammlung (Mitgliederversammlung)
im Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Konrad-Adenauer-Str. 4, Nähe Charlottenplatz
Zu Beginn der Mitgliederversammlung hält Johannes Moosdiele, Augsburg, einen Vortrag über Franziska von Hohenheim (siehe unten). Zu diesem Vortrag sind Gäste herzlich willkommen.
Nach einer kurzen Pause geht die Mitgliederversammlung um 15:15 Uhr weiter.
Tagesordnung:
- Jahresbericht für das Jahr 2011
- Bericht des Rechners und Rechnungsprüfungsbericht 2011
- Entlastung der Vorsitzenden
- Wahl des Schriftleiters
- Anträge
- Verschiedenes
Anträge gemäß §12 der Satzung sind bis spätestens 20. Januar 2012 bei dem Vorsitzenden über die Geschäftsstelle einzureichen.
Johannes Moosdiele, Augsburg: "Franziska von Hohenheim - Legende und Wirklichkeit"
Franziska von Hohenheim (1748-1811) zählt zu den populärsten Gestalten der württembergischen Geschichte. Als langjährige Mätresse und schließlich als Ehefrau Herzog Karl Eugens steht sie in dem Ruf, ihren Mann vom unbändigen Willkürherrscher zum treusorgenden Landesvater gewandelt zu haben; Frömmigkeit, Güte und Volksnähe hätten ihren Charakter bestimmt. Das im 19. Jahrhundert geprägte, romantische Bild vom "guten Engel Württembergs" ließ sie zur Legende werden.
Doch was steht hinter diesem verklärten Bild? War die "echte" Franziska von Hohenheim wirklich so, wie wir heute zu wissen glauben? Bisher unentdeckte Quellen werfen ein neues Licht auf das Leben und Wirken der wohl berühmtesten württembergischen Herzogin.
Literaturhinweis: J. Moosdiele: Franziska von Hohenheim als Landesherrin. In: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 70 (2011), S. 265-291
Freitag, 2. März 2012, 18 Uhr
Rolf Deuschle: "Die schwäbischen Vorfahren von General Charles de Gaulle"
Obwohl er ein französischer Patriot und lothringischer Regionalpatriot par excellence war, hat General Charles de Gaulle (1890-1970) niemals seine deutschen Wurzeln verleugnet. Mütterlicherseits stammte er von der Familie Kolb in Durlach ab, deren Mannesstamm zu einem Schulmeister Kolb in Entringen bei Tübingen führt, dessen Großvater wiederum bei Bamberg geboren wurde. De Gaulle sprach fließend deutsch und hatte während der französischen "Mai-Revolution" 1968 sogar erwogen, nach Freiburg ins Exil zu gehen.
Freitag, 13. April 2012, 18 Uhr
Dr. Joachim Hahn: "Bedeutende Juden des 19. Jahrhunderts in Stuttgart und Württemberg"
Nachdem Herzog Eberhard im Bart Ende des 15. Jahrhunderts die Juden aus Württemberg ausgewiesen hatte und der „Hofjude“ Jud Süß Oppenheimer 1738 Intrigen zum Opfer gefallen war, nahm die jüdische Bevölkerungszahl in Württemberg erst wieder zu, als Herzog Karl Eugen mehrere reichsritterschaftliche Territorien erwarb; durch die Gebietserweiterungen im napoleonischen Zeitalter stieg der jüdische Bevölkerungsanteil nochmals stark an. Nicht nur Bankiers wie Kaulla und Steiner, auch viele andere Juden haben im öffentlichen Leben Württembergs im 19. Jahrhundert eine hervorragende Rolle gespielt.
Freitag, 4. Mai 2012, 18 Uhr
Dr. Wolfgang Weisser: "Die Augsburgischen Patrizier Jenisch und ihre Ausbreitung nach Württemberg"
Das Stammbuch (Freundschaftsalbum) des Paul Jenisch (1558-1647) gehört zu den Schätzen der Württembergischen Landesbibliothek, die es vor Kurzem digitalisiert und im INternet öffentlich zugänglich gemacht hat. Paul Jenisch entstammte einer bekannten Augsburger Kaufmannsfamilie; er verstand jedoch wenig von Ökonomie, versuchte sich vorübergehend im Pfarramt und widmete sich dann am württembergischen Hof der Musik. Aus zwei Ehen hatte er 19 Kinder, von denen ihn fünf überleb
Samstag, 6. Oktober 2012, 14 Uhr- Ausflug
Besichtigung der Martinskirche in Stuttgart-Plieningen mit Dr. Wolfgang Weisser
Erbaut im 12. Jahrhundert handelt es sich um das älteste Gotteshaus auf den Fildern. Malerisch liegt es, umgeben von Mönchhof, Zehntscheuer (Kloster Bebenhausen), Altem Rathaus (1747), Pfarrhaus (1780) und Friedhof. Das romanische Kirchenschiff aus Sandsteinquadern ist außen gegliedert in Blendarkaden und Halbsäulen und besitzt noch einige typische Rundbogenfenster. Im Osten erhielt die Kirche Ende des 15. Jahrhundert einen spätgotischen Chor mit eindrucksvollen farbigen Schluss- und Konsolsteinen, die Figuren, Wappen und Symbole darstellen. Kunsthistorisch am bedeutsamsten sind die 12 romanischen Reliefdarstellungen unter dem Dachgesims mit ihren z. T. magischen und kryptischen Motiven. Im Inneren dominiert die zweistöckige Empore (190l). Trotz mehrerer Renovierungen und Umbauten im Verlauf der letzten Jahrhunderte hat das Bauwerk seine Ursprünglichkeit erhalten.
Freitag, 2. November 2012, 18 Uhr:
Vortrag von Helmut Jahn in der Geschäftsstelle: Stickel, Fürderer, Walther – die Stuttgarter „alte Ehrbarkeit“ und ihre Grablegen in St. Leonhard.
Die Leonhardskirche ist eine der drei gotischen Kirchen der Stuttgarter Kernstadt und wurde im 2. Weltkrieg weniger stark zerstört als die beiden anderen. Bekannt ist sie vor allem durch das Epitaph des Humanisten Johannes Reuchlin aus Pforzheim und eine kleine Dauerausstellung zu seinem Leben. Die Kirche birgt jedoch auch bemerkenswerte Epitaphien von Angehörigen der frühneuzeitlichen bürgerlichen Führungsschicht Stuttgarts, insbesondere aus dem 16. Jahrhundert. Zudem wirkten in der Kirchengemeinde einige Pfarrer, die zu ihren Lebzeiten eine bedeutende Rolle gespielt haben.
Freitag, 7. Dezember 2012, 18 Uhr:
Vortrag von Gerd Gramlich in der Geschäftsstelle: Götz von Berlichingen, der fränkische Reichsritter und sein bewegtes Leben.
Irgendwie kennt man ihn ja, von Goethes Drama aus dessen Sturm- und Drangzeit oder wenigstens von dem deftigen vielzitierten Ausspruch darin. In seinen 82 Lebensjahren hat sich viel ereignet. Es ist die Zeit des Umbruchs, der Reformation, des Bauernkriegs, der erstarkenden Macht der Fürsten, der sinkenden Bedeutung der Ritter. Götz war immer mit dabei, er hat es zu Reichsacht, zu Reichtum und zu Nachkommen gebracht. Davon erfahren Sie am 7. Dezember.